Elberfelder Bibel

Lukas 17

Das Evangelium nach Lukas

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Kapitel 18

1


 

  Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle,  

 

 

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2


 

  und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen.  

 

 

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3


 

  Es war aber eine Witwe in dieser Stadt, die kam zu ihm und sprach: Rette mich von meinem Widersacher!  

 

 

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4


 

  Und er wollte lange nicht. Darnach aber dachte er bei sich selbst: Ob ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue,  

 

 

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5


 

  dieweil aber mir diese Witwe so viel Mühe macht, will ich sie retten, auf daß sie nicht zuletzt komme und betäube mich.  

 

 

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6


 

  Da sprach der HERR: Höret hier, was der ungerechte Richter sagt!  

 

 

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7


 

  Sollte aber Gott nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's mit ihnen verziehen?  

 

 

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8


 

  Ich sage euch: Er wird sie erretten in einer Kürze. Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, daß er auch werde Glauben finden auf Erden?  

 

 

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9


 

  Er sagte aber zu etlichen, die sich selbst vermaßen, daß sie fromm wären, und verachteten die andern, ein solch Gleichnis:  

 

 

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10


 

  Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.  

 

 

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11


 

  Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.  

 

 

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12


 

  Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe.  

 

 

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13


 

  Und der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!  

 

 

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14


 

  Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus vor jenem. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.  

 

 

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15


 

  Sie brachten auch junge Kindlein zu ihm, daß er sie anrühren sollte. Da es aber die Jünger sahen, bedrohten sie die.  

 

 

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16


 

  Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.  

 

 

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17


 

  Wahrlich ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.  

 

 

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18


 

  Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?  

 

 

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19


 

  Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott.  

 

 

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20


 

  Du weißt die Gebote wohl: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren."  

 

 

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21


 

  Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf.  

 

 

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22


 

  Da Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eins. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach!  

 

 

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23


 

  Da er aber das hörte, ward er traurig; denn er war sehr reich.  

 

 

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24


 

  Da aber Jesus sah, daß er traurig war geworden, sprach er: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes kommen!  

 

 

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25


 

  Es ist leichter, daß ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr, denn daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.  

 

 

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26


 

  Da sprachen, die das hörten: Wer kann denn selig werden?  

 

 

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27


 

  Er aber sprach: Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.  

 

 

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28


 

  Da sprach Petrus: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.  

 

 

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29


 

  Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Es ist niemand, der ein Haus verläßt oder Eltern oder Brüder oder Weib oder Kinder um des Reiches Gottes willen,  

 

 

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30


 

  der es nicht vielfältig wieder empfange in dieser Zeit, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.  

 

 

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31


 

  Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Sehet, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn.  

 

 

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32


 

  Denn er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden,  

 

 

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33


 

  und sie werden ihn geißeln und töten; und am dritten Tage wird er wieder auferstehen.  

 

 

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34


 

  Sie aber verstanden der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wußten nicht, was das Gesagte war.  

 

 

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35


 

  Es geschah aber, da er nahe an Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte.  

 

 

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36


 

  Da er aber hörte das Volk, das hindurchging, forschte er, was das wäre.  

 

 

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37


 

  Da verkündigten sie ihm, Jesus von Nazareth ginge vorüber.  

 

 

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38


 

  Und er rief und sprach: Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich mein!  

 

 

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39


 

  Die aber vornean gingen, bedrohten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich mein!  

 

 

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40


 

  Jesus aber stand still und hieß ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe zu ihm brachten, fragte er ihn  

 

 

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41


 

  und sprach: Was willst du, daß ich dir tun soll? Er sprach: HERR, daß ich sehen möge.  

 

 

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42


 

  Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! dein Glaube hat dir geholfen.  

 

 

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43


 

  Und alsobald ward er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das solches sah, lobte Gott.  

 

 

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Lukas 19

 

 

 

 

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